Kurze Leseprobe:
(...)
„Bitte kommen Sie herein, Pater Arthur.“
„Ich will auch nicht lange stören, Eminenz, aber ich
möchte Sie warnen: Unser Mitbruder George treibt offenbar
ein doppeltes Spiel.“
„Das heißt…?“
„Er unterhält enge Kontakte zum Assistenten des Papstes
und zugleich zu Giacomo.“
„Und kann uns das schaden?“
„Oh ja! Er hatte bislang Einblicke in geheimste Vorgänge,
vor allem unsere Zusammenarbeit mit der sizilianischen Mafia betreffend.
Wenn er dieses Wissen gegen uns verwendet, kann das einen riesigen
Schaden anrichten und uns um Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte
zurückwerfen.“
Dr. Wolkenow sah nachdenklich vor sich hin. „Ihr Vorschlag:
Wie sollen wir reagieren?“
„Ich sage es ungern: Aber wenn wir uns schützen wollen,
sollte Pater George eliminiert werden.“ Und nach einer kleinen
Pause fügte er leise hinzu: „Wir tun damit letztlich
doch nur ein gutes Werk und schützen so unsere Sache.“
Dr. Wolkenow nickte bedächtig mit dem Kopf. „Veranlassen
Sie das Nötigste.“
Mit einer leichten Verbeugung zog sich der Assistent von Dr. Wolkenow
zurück.
Wenig später begann er mit mehreren verschiedenen Telefonaten
eine Maschinerie in Gang zu setzen, die auf die Tötung von
Pater George ausgerichtet war.
Pater George war ahnungslos und saß in seiner Wohnung
am Schreibtisch, wo er die liegen gebliebene Post durchsah und
bearbeitete.
Das Telefon schrillte und er nahm fast mechanisch und emotionslos
den Hörer ab. „Ja…?“ Er richtete sich auf
und lauschte der Stimme, die ihm aus dem Hörer entgegenschallte.
„Woher wissen Sie das? – Gut, ich bin ja jetzt gewarnt
und werde mich entsprechend vorbereiten. – Danke.“
Er legte auf, griff nach seinem Handy und stellte eine Verbindung
zu Di Stefano her, dem Assistenten des Papstes. „Ich bin
es. Kannst du sprechen? - Ja? – Ich brauche unbedingt einen
Bodyguard – man will mich umbringen. – Nein, kein
Joke. Wolkenow steckt dahinter. – Ich weiß zu viel
und deshalb möchte er mich verschwinden lassen.“
„Da haben wir ja auch noch Wörtchen mitzureden. Ich
komme direkt zu dir ‘rüber und bringe zwei bewaffnete
Sicherheitskräfte mit. Verlass bis dahin auf keinen Fall
deine Wohnung!“ Er schaltete sein Handy aus, rief nach zwei
seiner Sicherheitskräfte, die als Ordensbrüder des Benediktinerordens
getarnt waren, und instruierte sie kurz, damit sie über das,
was ihnen möglicherweise bevorstand, entsprechend informiert
waren...
(...)