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Romane

Veröffentlichung meines zweiten Romans beim Verlag DeBehr im April 2016:

"Blind - Kindersoldaten, zum Töten gezwungen"
von Wilhelm Eugen Mayr

ISBN: 9783957532633 / 12,95 €

Umschlaggrafik:
Verena Achenbach ©
Foto-Vorlage für das blinde Mädchen:
Stefan Gerding ©
Model für das Cover-Bild / blindes Mädchen:
Marlene Rüter
Schminke / Maske für dieses Foto:
Anne Kaupisch
Fotos im Buch von der Musical-Produktion 'BLIND':
Stefan Gerding ©

Dazu bisherige Lesungen
  • auf der Leipziger Buchmesse im März 2016 (allein)
  • im großen Rathaussaal in Stuhr am 19.Mai 2016 (zusammen mit Sabine Habekost als Co-Lektorin, Stefan Hiller (Gitarre), Steffi Meyer-Diekena und Marlene Rüter (vocal), begleitet am Flügel von Wilhelm Eugen Mayr)
  • in der Stadtbücherei in Rees am 08.September 2016 (zusammen mit Jörn Meyer als Co-Lektor, einem Streichquartett der "Haldern Strings", Steffi Meyer-Diekena (vocal), begleitet am E-Piano von Wilhem Eugen Mayr)
  • im KUKOON in Bremen am 18.Oktober 2016 (zusammen mit Sabine Habekost als Co-Lektorin, Stefan Hiller (Gitarre), Steffi Meyer-Diekena (vocal), begleitet am E-Piano von Wilhelm Eugen Mayr)
  • im Café 'C'est la vie' in Kirchweyhe am 24.März 2017 (zusammen mit Sabine Habekost als Co-Lektorin, Stefan Hiller (Gitarre), Steffi Meyer-Diekena (vocal), begleitet am E-Piano von Wilhelm Eugen Mayr)
  • in Vorbereitung: im AllerWeltHaus, Potthoffstr.22 in 58095 Hagen am 20.Oktober 2017 (zusammen mit Jörn Meyer als Co-Lektor, Stefan Hiller (Gitarre), Steffi Meyer-Diekena (vocal), begleitet am E-Piano von Wilhelm Eugen Mayr)

Inhalt:

TOGO, WESTAFRIKA

Fred und Safira bewohnen mit ihren Eltern und Großeltern eine Farm. Eines Tages hält unfassbares Grauen Einzug in das Leben der Familie. Die deutschen Geschwister überleben nur knapp ein Massaker, sie werden mit weiteren Opfern verschleppt und als Kindersoldaten an die Kämpfer der Boko Haram in Nigeria verkauft. Mit ihnen leidet ein deutsches Mädchen, welches von den Schergen geblendet wurde.
Die Grausamkeit der selbsternannten islamischen Gotteskrieger kennt keine Grenzen, doch der Wille zum Überleben lässt die Kinder Unsägliches ertragen. Sie planen den Ausbruch. Vielleicht wäre eine Flucht durch den Tschad die Lösung …

Die himmelschreiende Brutalität, mit der Kinder gezwungen werden, das schmutzige Kriegshandwerk zu erlernen und durchzuführen bzw. als Mädchen die Zwangsverheiratung oder die Zwangsprostitution zu erdulden, wird unverblümt in diesem hochspannenden Roman erzählt.

ANGELEHNT AN AUTHENTISCHE VORFÄLLE, EIN SPRACHROHR DER UNGEHÖRTEN GESCHUNDENEN KINDER DIESER WELT, FÜR DEREN LEID WIR OFT BLIND SIND.


Hintergrund:

"Wer von uns interessiert sich schon ernsthaft für Kinder, die zum Töten gezwungen werden? Wer weiß überhaupt etwas über die, denen man die ganze Kindheit geraubt hat und die – falls sie überhaupt überleben – traumatisiert dahin vegetieren? Wer macht sich ernsthaft Gedanken über die zahllosen Mädchen, die verschleppt wurden, um als Sexsklavinnen ein grausames Dasein zu fristen, missbraucht von Soldaten, denen sie zur Belohnung überlassen wurden für ihr ach so erfolgreiches Kriegshandwerk?

Kinder haben ohnehin keine große Lobby in unserer Gesellschaft, noch viel weniger aber die Kinder, die fern von hier für das brutale Kriegshandwerk ausgebildet werden und zum Töten gezwungen werden.

Jugendliche einer Schule in Norddeutschland, bekannt für Musical-Produktionen mit gesellschaftskritischem Hintergrund, haben entsetzt zunächst einen Zeitungsbericht der Frankfurter Rundschau, sodann sich darauf beziehende Internet-Einträge verfolgt, in denen kritisch hinterfragt wurde, wie es dazu kommen konnte, dass deutsche Bundeswehrsoldaten in Somalia Kindersoldaten ausgebildet haben sollen. Es gab, den Interneteinträgen zufolge, zunächst kein offizielles Dementi seitens des Auswärtigen Amtes, lediglich eine Relativierung: Einheimische (gemeint waren somalische) Jugendliche sähen nun mal älter aus als europäische Jugendliche, insofern könne man nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass nicht doch tatsächlich der ein oder andere durch Bundeswehrangehörige ausgebildete somalische Soldat vom Alter her eigentlich noch nicht richtig erwachsen gewesen sei. Allerdings falle das letztlich ohnehin in den Verantwortungsbereich der somalischen Regierung. Dann gab es doch noch ein Dementi und kurz darauf waren merkwürdiger Weise etliche Einträge dazu im Internet gelöscht. Die misstrauisch gewordenen Jugendlichen wollten es indes nicht dabei belassen und studierten zu diesem Themenkomplex ein Musical ein unter dem Titel "blind", das in der Öffentlichkeit viel Beachtung fand und inzwischen auch bei dem Schweizer Theaterverlag "Elgg" und dem "Deutschen Theaterverlag" in Weinheim verlegt worden ist. Mit diesem Musical tourte die Gruppe auch durch Marokko und band jeweils vor Ort junge marokkanische Musiker mit in die Produktion ein, wobei das zuständige marokkanische Ministerium bereits im Vorfeld jede Art von Unterstützung und Hilfestellung zugesagt hatte, da man es erstaunlich und erfreulich zugleich fand, dass deutsche Jugendliche sich mit diesem Thema beschäftigt hatten und es zusammen mit marokkanischen Jugendlichen (auch) auf die (marokkanischen) Bühne(n) bringen wollten. Der Inhalt der Szenen und der Songs wurde jeweils in französischer, in Agdz und in El Jadida auch in arabischer Sprache auf Leinwände neben der Bühne projiziert. So konnten die Zuschauer ohne Schwierigkeiten der Handlung folgen.

Drei Jahre später folgte die Idee, auf der inhaltlichen Basis des Musicals einen Roman entstehen zu lassen. Er sollte die ganze Vorgeschichte und auch das weiter geführte Ende mit der Musical-Handlung verbinden. Der Elgg-Verlag gab seine Zustimmung und der Autor konnte nun sein Ziel weiter verfolgen, die ganze Grausamkeit und Brutalität des Kindersoldatenkomplexes aufzugreifen, um die Öffentlichkeit mit diesem scheinbaren Tabu-Thema zu konfrontieren. Vielleicht – so war sein Gedanke – konnte er so erreichen, dass es eine Unterstützung für Projekte geben würde, die traumatisierten Kindersoldaten zu helfen versuchen. Darum soll auch ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf dieses Romans gleichfalls solchen Projekten zugute kommen."



Kurze Leseprobe:

(...)
Willenlos nahm Fred einen Schluck und noch einen und noch einen, bis die Flasche fast leer war.
"Mann, der hat ja einen Zug wie ein Alter", erklang Abayomis Stimme teils belustigt, teils bewundernd aus dem Hintergrund.
"Und er wird auch schon bald wie ein Alter, wie einer von uns sein, ein echter Soldat eben,", fügte Babatunde hinzu. "Er muss jetzt nur noch den allerletzten Beweis liefern, dass er es tatsächlich ernst meint, dann bekommt er ein eigenes, kleines Gewehr und darf als Soldat zusammen mit den Großen kämpfen, und...", fügte er hinzu, "seine Schwester ist frei und darf bei ihm bleiben." Er reichte ihm das Gewehr, gab aber gleichzeitig mit den Augen Abayomi einen Wink, der daraufhin seine Waffe auf Fred richtete.
Es war eine furchtbare Situation für den Jungen. Wie er sich auch entscheiden würde, er würde sich mitschuldig machen am Tod von Menschen, die ihm lieb waren: Weigerte er sich, seine Großeltern zu erschießen, würde man seine Schwester vor seinen Augen vergewaltigen und anschließend wohl gleichfalls töten, dann seine Großeltern erschießen und zuletzt vielleicht sogar auch noch ihn selbst. Würde er selbst seine Großeltern exekutieren, würde er dadurch Safiras Vergewaltigung verhindern, ihr und auch sein Leben retten können und vielleicht sogar irgendwann eine Gelegenheit zur Flucht haben und so diesen furchtbaren, eiskalten Rebellen, wenn es sich denn um solche handeln sollte, entkommen.
Mit Tränen in den Augen wendete er sich seinen Großeltern zu. Er richtete das Gewehr auf seinen Großvater, der ihn zum Glück nicht anschaute, und drückte ab. Er hörte den lauten Schrei von Safira hinter sich, erhielt gleichzeitig anerkennenden Beifall von den Männern ringsherum, sah, wie sein Großvater umfiel, aber nicht etwa stumm, sondern vor Schmerzen wimmernd, denn er war noch nicht tödlich getroffen. Ein Schuss aus dem Gewehr eines der Umstehenden beendete die Qual des alten Mannes.
"Siehst du, das war doch schon mal ein Anfang", sagte Babatunde anerkennend. Jetzt noch die Alte, dann bist du der Held von Sotógu, von der Gegend, in der du groß geworden bist!"
"Schieß, schieß, los, schieß endlich...!", erklang es ringsum. "Schieß – mach sie kaputt... los!" Die Großmutter, die sich in stummer Trauer neben ihrem tot am Boden liegenden Mann niedergekauert hatte, richtete sich auf und schaute ihren Enkel mit ihren gütigen Augen an, als wollte sie sagen: ‚Tu es nicht, Junge, tue es nicht! Du bist doch mein kleiner Liebling...'
Die Männer um Fred herum begannen zu skandieren: "Tógo! Tógo-Blánc! Tógo! Tógo- Blánc!", zunächst leise, dann immer lauter, bis die Rufe in einen wahren Höllenlärm ausarteten.
Da drückte Fred mitten in diesen Lärm hinein ab. Seine Großmutter sank zu Boden und war auf der Stelle tot.
(...)




Auflagen:

Cover 1. Auflage (2016):

    





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