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Romane

Veröffentlichung meines vierten Romans beim Verlag DeBehr im Dezember 2020:

"FREIHEIT FÜR VIER PFOTEN"
von Wilhelm Eugen Mayr

ISBN: 9783957538178 / 11,95 €

Umschlaggrafik:
Frank Fiedler ©
Portrait-Foto / Backcover:
Stefan Gerding ©

Aufgrund der Corona-Pandemie sind vorerst leider keine Lesungen möglich.



Inhalt:

Eine ‚Kleine Münsterländerin’ (eine Jagdhündin) soll im Alter von 17 Jahren eingeschläfert werden, weil sie gesundheitlich sehr stark angeschlagen ist und ständig unter Schmerzen leidet. Der durch eine Giftspritze herbeigeführte Tod soll sie letztlich erlösen. Sie bekommt diese Diskussion darüber zwischen ihrem Herrchen und dem Tierarzt mit und weiß: Sie wird in wenigen Minuten tot sein.
In dieser Situation zieht noch einmal – quasi im Schnellgang – ihr Leben an ihrem inneren Auge vorbei und sie lässt die Leser daran teilhaben, indem sie die einzelnen Stationen ihres Lebens in Ich-Form erzählt. Der Ausgangspunkt hierbei ist die Aufnahme in eine kleine Familie, das Aufwachsen dort zusammen mit einem etwa gleichaltrigen Kater – Romulus – und die weiteren Stationen in ihrem Leben wie ihre ersten Erfahrungen im Wald, die Jagdhundeausbildung und schließlich die Unterstützung einer politischen Gruppierung, der RHBF – der Rote-Hunde-Befreiungs-Front. Mit dieser zusammen gelingt es ihr gleich zweimal, Tiere aus Versuchslaboren zu befreien und die Labore dabei zu zerstören...

Durch diesen ‚Kunstgriff’, die Hündin selbst zur Erzählerin werden zu lassen, die quasi auf dem ‚Sterbebett’ ihre Geschichte noch einmal Revue passieren lässt, soll bewusst eine große Nähe zum Leser erzeugt werden, der plötzlich mitleidet, mitfiebert und sich sogar ein Stück weit mit dieser Jagdhündin identifizieren kann. Es müsste schon mit einer gewissen Gefühllosigkeit zugehen, wenn hier nicht Emotionen freigesetzt würden, die ein Eintreten für den Tierschutz, ein Mobilmachen gegen die Qualen von Tieren in den Versuchslaboren zur Folge hätten. Dass unsere Hündin ‚Natascha‘ hier für mich gleichsam  Modell  gestanden  hat,  hängt  damit  zusammen, dass sie rund 17 Jahre mit uns zusammengelebt hat und es mir letztlich nicht schwer gefallen ist, mich in sie hineinzudenken und durch sie diese Erlebnisse in beinahe menschlicher Weise wiederzugeben.
Genau das ist intendiert, genau das ist gewollt, genau deshalb wurde der Roman so und nicht anders geschrieben: Er soll ermutigen, kritisch mit der Behandlung von Tieren umzugehen, in ihnen nicht Gebrauchsgegenstände und Forschungsobjekte zu sehen, sondern ihnen vielmehr als ernst zu nehmenden Geschöpfen entsprechenden Respekt entgegen zu bringen.




Hintergrund:

Der Roman richtet sich sowohl an junge Jugendliche als – appellativ – auch an Erwachsene und will mit der Thematik – Tiere für Forschungszwecke zu ge- bzw. missbrauchen – provokant eine Diskussion hierüber entfachen. Das Thema wird zwar immer wieder von Tierschutzverbänden aufgegriffen, aber es ist m.E. nach wie vor nicht so recht in unserer Gesellschaft angekommen. Dieser Roman soll auf seine Art hierzu einen kleinen Beitrag liefern können.



Kurze Leseprobe:

(...)
Es war schon dämmerig, als wir die Lichtung erreichten, auf der sich bereits etliche Hunde und einige Katzen um Wolf geschart hatten. Wir wurden freundlich begrüßt und warteten gemeinsam noch auf die letzten Teilnehmer der geplanten Aktion. Als diese endlich eingetroffen waren – offenbar besaß Wolf einen genauen Überblick über alle, die sich bereit erklärt hatten, bei dem Erstürmen des Labors und der Befreiungsaktion mitzumachen – begrüßte Wolf noch einmal ‚offiziell’ alle Anwesenden und teilte bereits hier die drei Gruppen ein, in denen an den drei verschiedenen Stellen das Eindringen unter dem Zaun des Geländes vorgenommen werden sollte. Othello und ich gehörten demnach zu der Gruppe, deren Leitung Chico übertragen worden war. Noch einmal wurde das geplante Vorgehen besprochen, das mit einem dreifachen Bellen von Wolf eröffnet werden sollte. Dann setzten wir uns, getrennt von einander und aufgeteilt in eben diese drei Gruppen, in Bewegung. Ich hatte zuvor versucht, einmal rasch zu überschlagen, wie viele RHBF-Mitglieder sich für diese Befreiungsaktion eingefunden hatten. Etwas mehr als 20 Tiere hatte ich gezählt. Das war ja doch eine beachtliche Streitmacht, mit der man sicherlich einiges erreichen konnte.
     Inzwischen war es dunkel geworden, wobei allerdings der schon jetzt recht hell scheinende Mond diese Dunkelheit etwas relativierte. Wir folgten Chico, der uns durch das Unterholz abseits von befahrenen Straßen sicher in die Nähe des Labors führte. Nach geschätzten 50 Minuten, hatten wir das Ziel erreicht und hielten vor einem hohen Zaun. Wir mussten nur kurze Zeit warten, da sahen wir im fahlen Mondlicht die anderen beiden Gruppen an den beiden schräg gegenüberliegenden zuvor besprochenen Stellen ankommen. Nun begann Chico als erster, mit seinen Pfoten ein Loch unmittelbar vor dem Zaun zu graben. Nach und nach wechselten wir uns mit ihm ab, bis das Loch groß genug war, uns unter dem Zaun hindurch den Zugang zum Werksgelände des Labors zu ermöglichen.
     Nach einander schlüpften wir durch den Zaun und näherten uns, wie verabredet von unserer Seite, tief an den Boden geduckt, dem Gebäude, in dem das Labor untergebracht sein sollte. Ich war furchtbar aufgeregt und spürte mein Herz so kräftig schlagen, dass ich glaubte, die anderen um mich herum müssten das unbedingt hören. Chico schaute sich nach mir um als wollte er sich vergewissern, dass ich nicht vor dem Zaun zurückgeblieben oder umgekehrt war. Ich sah ihn an und folgte ihm weiter, zusammen mit den anderen.
     Wenig später erreichten wir die verabredete Stelle vor der großen Tür. Das Fenster daneben war leider geschlossen. Von den anderen war im Moment noch nichts zu sehen – wir hofften aber, dass auch sie an ihrem Zielpunkt angekommen waren. Wir warteten aufgeregt auf Wolfs Zeichen: Er wollte ja dreimal ganz laut bellen – dann sollten wir anfangen Lärm zu machen, falls ein Eindringen durch das Fenster nicht möglich sein sollte. So sollten die Laboranten oder – falls vorhanden - Securities aus dem Gebäude gelockt werden, und während sie die Tür öffneten, wollten wir hineinstürmen und das Labor besetzen, die Tiere befreien und dann das Labor durch Wolf sprengen lassen. So zumindest war der Plan.
     Wir folgten Chicos Beispiel und kauerten uns ganz dicht an den Boden, um möglichst spät gesehen zu werden, für den Fall, dass jemand vorzeitig aus dem Gebäude kommen sollte. Die Luft schien zu stehen, so sehr war die Spannung gestiegen.
     Da – ruckartig hoben wir alle beinahe gleichzeitig wie auf Kommando den Kopf. Es erklang das verabredete Zeichen, das dreimalige raue Bellen von Wolf. Wir sprangen sofort auf und stimmten ein furchtbares Gebell an und veranstalteten einen wahren Höllenlärm. Wie geplant ging die Tür vor uns auf und zwei Männer – offenbar ein Security und ein Laborant -  stürmten heraus. Chico sprang den Vorderen der beiden an und biss ihn ins Bein. Der andere wollte seinem Kollegen zu Hilfe eilen und ließ für einen Moment die Tür aus den Augen. Diesen Moment nutzten wir aus und stürmten in das Gebäude hinein. Chico ließ den Mann los und folgte uns rasch, ehe die schwere Tür ins Schloss fiel. Schon nach ganz kurzen Augenblicken hatten sich unsere Augen an die dämmerige Beleuchtung gewöhnt. Wir sahen die zweite und dann auch die dritte Gruppe uns entgegenkommen – offenbar war es ihnen gelungen durch die Fenster neben den Türen in die Laborhalle einzudringen.
     Wolf kommandierte uns zu den Käfigen hin, in denen sich erbärmlich heruntergekommene Gestalten befanden, ängstlich zusammengekauert, als wollten sie nicht bemerkt werden. Ein Hebel mit einem Zapfen bildete die Verriegelung. Es gab kein Schloss. Wahrscheinlich waren sich die Laboranten sicher, dass die Tiere aus eigener Kraft diesen Riegel nicht würden anheben können, um die kleinen Gattertüren zu öffnen.
     Wolf machte es uns ein-, zweimal vor und dann übernahmen wir die übrigen Käfigtüren. In weniger als drei Minuten hatten wir alle Käfigtüren geöffnet und die armen, verängstigten Tiere herausgeholt. Während wir nun unter Wolfs und Chicos Leitung den Rückzug durch die beiden inzwischen geöffneten hinteren Türen zu organisieren versuchten, drangen zeitgleich der Security-Mann und der Laborant wieder in die Halle ein. Anscheinend war es ihnen gelungen, die hinter uns ins Schloss gefallene Tür wieder zu öffnen. Was sie sahen, ließ sie erschrocken erstarren: Leere Käfige mit geöffneten Türen gähnten ihnen entgegen und machtlos, ohne es noch verhindern zu können, sahen sie die letzten Tiere durch die hintere Labor-Halle entkommen.
     Während wir den geschwächten Tieren halfen, über den Platz in Richtung Zaun zu entkommen, ertönte hinter uns eine durch Mark und Bein gehende Alarm-Sirene, und gleichzeitig flammten überall Scheinwerfer auf. Genau das hatte Wolf uns zuvor prophezeit. Er hatte uns wissen lassen, dass er es ganz bewusst darauf anlegen wolle, um diesen Moment zu nutzen, wenn alles auf uns und die befreiten Tiere fokussiert sein würde, mit Chico außen am Zaun herum zulaufen, von hinten wieder in die Halle einzudringen, die dann ja unbewacht sein musste, um dort ein Feuerwerk zu entfachen. Während wir uns dem zweiten Vertreter von Wolf anvertrauten, der uns sicher zurück zu unserem Treffpunkt im Wald führen wollte, gelang es Wolf und Chico tatsächlich, mehrere große Gefäße mit purem Alkohol, in den man Teile von getöteten Tieren, etwa deren Organe oder auch Teile von Gliedmaßen, ‚eingelegt’ hatte, umzuwerfen, so dass sich diese brennbare Flüssigkeit auf dem Boden rasch verteilen konnte. Zusammen rissen sie ein Stromkabel auseinander und warfen die Strom führenden Enden auf den Boden. Bevor die Flüssigkeit die Kabelenden erreicht hatten, waren die beiden bereits wieder durch die hintere Tür entkommen und hörten, noch während sie durch das Loch im Zaun krochen, hinter sich einen lauten Knall und sahen, als sie sich umdrehten, einen großen Feuerschein. Ihr Anschlag war also gelungen. Auch wir sahen von weitem das Feuer. Es durchdrang die Dunkelheit und war weithin sichtbar. Wir atmeten tief durch und konnten uns nun weniger geduckt vorwärts bewegen, da unsere möglichen Verfolger vermutlich mehr mit der Bekämpfung der Flammen als mit unserer Verfolgung zu tun haben würden
(...)




Auflagen:

Cover 1. Auflage (2020):

    





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