Was wäre, wenn das
klassischste aller Liebespaare - ROMEO und JULIA - nicht gestorben wäre,
sondern noch heute unter uns leben würde?
Würde es sich noch immer so verhalten, wie Shakespeare es seinerzeit
geplant hatte: Romeo und Julia - das unsterbliche Vorbild aller Liebenden?
Dieser Frage geht Ephraim Kishon in seiner Komödie ES WAR DIE LERCHE...
nach. Shakespeare hat Romeo und Julia nicht den Liebestod sterben lassen,
vielmehr möchte er sie als leuchtendes Vorbild der Nachwelt erhalten.
29 Jahre nach ihrer Eheschließung lässt Kishon „Szenen
aus dem Ehealltag“ dieser beiden vor den Augen der Zuschauer „abrollen“,
dass einem fast der Atem stockt: Das sollen die beiden berühmten
Liebenden sein?!?
Ein alternder, geiler „Möchtegernliebhaber“ und eine
stets frustriert wirkende biedere Hausfrau, die sich nicht mehr nur poetisch
darum streiten, ob es die Lerche oder die Nachtigall gewesen ist, deren
Stimme sie vernommen haben, sondern die sich angiften und anpesten, dass
einem Hören und Sagen vergeht... Da wird plötzlich um Abwasch,
Hausputz, Einkaufen und ähnliche Alltäglichkeiten in einer Art
und Weise gestritten, die man diesem „Lie-bespaar aller Liebespaare“
nie zugetraut hätte - erst recht Shakespeare nicht, der sich deshalb
schweren Herzens aus dem Grab bemüht, um seine beiden Helden erneut
sterben zu lassen.
Dass er selbst hierbei plötzlich in eine kleine Liebesaffäre
mit der Tochter der beiden, einem liebeshungrigen und abenteuerlustigen
Teenager, hineinstolpert, sei nur am Rande erwähnt. Auch dass die
alte Amme Julias und der sie betreuende alte Pater Lorenzo keine Ordnung
in den Ehealltag der beiden bringen können, sei hier nur der Vollständigkeit
halber angeführt...
Mit dieser Komödie ist Kishon - bei uns besonders als Autor zahlreicher
Satiren bekannt - eine herrliche Persiflage auf alles gelungen, was irgendwie
mit Shakespeare zusammenhängt.
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